03. September, Rallye Calw oder: das vorzeitige Saisonende (?)

 

Dieses Wochenende sollte der "Heiße Herbst" eingeläutet werden, im Abstand von 5 Wochen sollten 4 Rallies stattfinden, an denen ich an den Start gehen möchte. Mit Wayne Paliniuc wurde mir, von den Ickerts, der 6. Beifahrer für die 6. Rallye in diesem Jahr vermittelt. Er hatte schon eine gewisse Erfahrung, so "why not...?" Man wurschtelt sich halt so durch die Saison.

 

Treffpunkt Hängerparkplatz, Wayne kam mit einem anderen Rallyeteam mit, ich fuhr mit meinen Passat allein nach Deckenpfronn (was auch in den Sternen stand, musste ich noch am Freitag abend beide hinteren Bremssättel tauschen, die 5 Monate Standzeit nach der Rallye Ulm nahm er mir wohl übel...). Auf jeden Fall hat bis dahin alles geklappt.

Papierabnahme: Check, technische Abnahme: Check, alles ganz in der üblichen Routine. Aufgrund von Streckenkürzungen sollte in diesem Jahr 7 WPs absolviert werden. Alles alte Bekannte, wenn auch die WP Holzbronn, als Zweite, etwas umgebaut wurde (das war dann auch die, die kürzer war als sonst). Außerdem wurde wieder auf dem Rundkurs "Spindlershof" und 3x musste man die "Station Teinach" unter die Räder nehmen.

Das  Recce verlief gut, wenn auch eine genauere Rückführung zu den jeweiligen Starts der WPs vermisst wurde. Was aber nicht weiter tragisch war, konnte ich mich noch an gewisse Stellen erinnern und auch Wayne sich gut orientieren konnte.

 

Das Wetter sah recht unbeständig aus, und auf dem Wetterradar näherte sich eine große Regenformation in unserer Richtung. Also pokerte ich ein wenig und ließ die Regenreifen auf dem Lupo.

12:36, Start frei für uns und 8 weitere Klassenkameraden (irgendwie läuft unsere Klasse in den bayrischen Regionen nicht so gut, wie bei uns oder der Pfalz), auf zur "Station Teinach". Schon am Start braucht man hier viel PS unter der Haube, geht es nach kurzem Anlauf bergauf um dann mit vollem Speed ins Tal zu rauschen, dort in einer Senke leicht rechts weg und eine der steilste Passagen im Rennkalender den Berg zu erklimmen. Immer voll am Gas sprang der Lupo über die zahlreichen Wellen hinundher bis wird dann endlich den Sportplatz passiert hatten. Kurzer Rechtsknick und immer weiter bergauf in Richtung Ziel, das unangekündigt mindestens 200m früher aufgebaut wurde, als morgens beim Abfahren, auf ein Bulletin warten wir bis heute... Mit einer 2:52.8 schlugen wir uns wacker gegen die starke Konkurrenz. die aber mit einer 2:43.5 (der Schwarzmannseder-Peugeot) und einer 2:44.0 (der Breitbau-Golf II von Markus Bomm und Cerstin Apelt) schon 8 Sekunden voraus war. Immerhin konnten wir hier den Ickert-Fiesta um 0,7 Sekunden schlagen und das mit Regenreifen auf trockenem Geläuf.

 

Die WP 2 war dann die verkürzte und umgebaute WP Holzbronn. Eine sehr schnelle WP mit langen Geraden, unterbrochen nur von 90 Grad-Abzweigen, über die Landstrasse zum namensgebenden Ort und in einem Bogen wieder parallel zur Hauptstrasse zurück, über Wirtschaftswege in Richtung Gültlinger See. Der Start verlief gut, die Bremspunkte passten trotz der Reifenwahl doch leider hatte ich nach einer Bergabpassage zu viel Schwung. In den Wellen, die sich in der Anbremszone auf eine scharfe Rechtskurve befanden, bockte der Lupo zu sehr und verlor immer wieder den Bodenkontakt. So konnte ich die Fahrt nicht genug verzögern und so hatte ich die Wahl, frontal ins Geäst zu segeln oder mit der Handbremse die Fuhre irgendwie noch um die Ecke zu bringen. Ersteres war keine Option, aber leider war auch für die Handbremse der Fahrt zu schnell und wir crashten ins Gehölz. Zwar konnten wir uns gleich befreien und weiterfahren, aber schon nach der ersten Kurve merkte ich den Schaden an der Hinterachse, die jetzt ein Eigenleben führte. So konnnte wir nur noch bis in den Auslauf in Holzbronn humpeln und dort die Rallye aufgeben.

Erstes Fazit: krumme Hinterachse (mal wieder), Seitenwand zerknittert und die hintere Scheibe ist auch nur noch in Krümeln vorhanden. Was noch dazu kommt, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und der erhoffte Regen setzte auch nur kurz dann ein, als wir mit einem Müllsack die Seite abdichteten, die Regenfront hat uns nur gestreift.

 

Ob das jetzt das Ende der verkorksten Saison 2022 war, wird die Bestandsaufnahme auf der Bühne zeigen, aber ich fürchte, das war´s dann. 2022 fing mit einem Crash an und hört wohl auch mit einem auf.